Das Comic-Museum in Brüssel

Die kalte und trübe Jahreszeit eignet sich perfekt für Indoor-Action und ausgiebige Museumsbesuche. Ich habe mir für meine Zeit in Brüssel vorgenommen, viel von der Stadt zu erkunden, insbesondere Museen und weitere Kulturstätte. Da Belgien ja eine besondere Comic-Historie hat, liegt es auf der Hand, das Comic-Museum zu besuchen.
In der prachtvollen Eingangshalle im Jugendstil empfängt mich ein großer Lucky Luke auf Jolly Jumper. Das gefällt mir und schürt die Vorfreude. Die Treppe hoch und ich bezahle Eintritt. 10 Euro für Erwachsene kostet das Comic-Museum. Zwei Etagen europäische Comicgeschichte warten auf mich.
die Schlümpfe, Tim und Struppi und Boerke
Das Museum führt mich von den Anfängen des Zeichnens, über erste populäre Comic-Serien in Zeitschriften bis hin zu moderneren Zeichnungen und Comic-Ikonen. Wie wurden aus bloßen Zeichnungen Comics? Und was macht ein Comic aus? Welche verschiedenen Stile gibt es? Die begleitenden Texte sind auf Französisch, Flämisch und Englisch verfügbar.
Der Comicfigur Boerke von Pieter De Poorteres (im deutschen auch Dickie genannt) wird etwas mehr Ausstellungsfläche gewidmet. Ich muss gestehen, dass ich die Figur vorher noch gar nicht gekannt habe. Der Humor der Comics gefällt mir aber sehr. Boerke bedeutet übersetzt übrigens sowas wie „Bäuerchen“. Der Deutschlandfunk hat 2016 über die „Eindeutschung“ der Comicfigur berichtet.
Hergé, Peyo und weitere Künstler
Einige kleine Räume sind auch nur berühmten Comiczeichnern gewidmet. So gibt es ein Mini-Kino für Pieter De Poorteres und eine Peyo-Ecke mit einem Schlumpf-Dorf.
Das Museum konzentriert sich voll und ganz auf belgische und europäische Comics/Zeichner. Fans von asiatischen oder amerikanischen Comics werden hier enttäuscht. Etwa 2 Stunden habe ich im Museum (und im Shop) verbracht. Das Preisleistungsverhältnis finde ich in Ordnung. Da ich vorher null Ahnung hatte, was mich erwartet und ich dementsprechend das Museum mit neutralem Blick besucht habe, war ich weder enttäuscht noch hellauf begeistert. Vielleicht hätte ich mir am Ende doch etwas mehr Ausstellungsfläche für die Schlümpfe gewünscht, einer meiner Lieblingscomics/Zeichentrickserien. Das ist aber letztlich wohl Geschmackssache.
Das belgische Comiczentrum (BCZ) veranstaltet in dem Gebäude übrigens auch Workshops und bietet natürlich auch Führungen an. Wechselnde Ausstellungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten runden das Museumsangebot ab.
Ihr wollt mehr vom Museum sehen? Dann schaut euch das YouTube Video an: